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Neue Ausstellung in der Galerie wolkenbank: Heiko Krause im | zwischen vom 28. April bis 01. Juni 2013

Die vermeintliche Leichtigkeit der Fotografie hat etwas Trügerisches
Mit seiner Fotoserie Russemblage ist der Greifswalder Künstler Heiko Krause bekannt geworden. 2007 bis 2009 fotografierte er die sich in Auflösung befindlichen Kasernenräume der Sowjetarmee auf dem Gebiet der ehemaligen DDR. In der Feuchtigkeit herabgleitende Tapeten, sich kristallförmig auflösender Putz, aufquellende Holzböden und abblätternde Farbschichten wurden in Heiko Krauses fotografischen Szenographien Kunstorte voller Schönheit und Lyrik.

Mit der 2011 begonnenen Serie „im | zwischen“ beschränkt sich der Fotograf nicht mehr auf einen speziellen Ort geschichtlicher Topografie. Heiko Krause durchstreift (s)eine Stadt wie ein Fremder, achtlos abgeschüttete Bauabfälle erwecken sein Interesse genau wie ein mysteriöses Loch im Schnee, aus dem ein Stiefel herausragt. Im Park verbirgt eine Buschgruppe einen mit Sonnenflecken geschmückten braunen Sessel aus den 70ern und an einem verlassenen Gartenhäuschen hängen noch die bunten Plastikstreifen des Fliegenschutzes.

Uneitle Bildmotive, keine bekannten Gebäude oder berühmten Personen der Zeitgeschichte interessieren den 1974 geborenen Künstler. Heiko Krause baut aus äußerst banalen, so gar nicht fotogenen Alltagssituationen spannende Geschichten. Manche Bildobjekte wären vermutlich nur einem sehr aufmerksamen Spurensucher aufgefallen. Heiko Krause findet sie, verzichtet aber auf jegliche Erklärung. Die Augen des  Betrachters wandern von einem Fund zum nächsten, Indizien einer nicht rekonstruierbaren Geschichte.

Heiko Krause arbeitet heute als Assistent im Bereich visuelle Medien am Lehrstuhl für Bildende Kunst am Caspar-David-Friedrich-Institut der Universität Greifswald. Bei Prof. Michael Soltau und später in der Berliner Meisterklasse von Arno Fischer hat der Künstler seinen fotografischen Blick schärfen können. Fotografie ist eine komplizierte Sache. Der Fotokünstler und Turner-Preisträger Wolfgang Tillmans sagt in einem Gespräch: „Die vermeintliche Leichtigkeit der Fotografie hat eben auch etwas sehr Trügerisches. Es scheint immer so einfach zu sein, ein halbwegs kompetentes Foto zu machen – heute mehr denn je. Dabei ist Fotografie ein eher schwieriges Medium. Vermutlich verrät dieser Widerspruch zwischen dem, was ein Foto ist, und dem, was die Leute darin sehen wollen, eine Menge über die Widersprüche des Menschen an sich – über die Art und Weise, wie wir gemeinhin eben mit Realität umgehen.“

Die Galerie wolkenbank in Rostock stellt Heiko Krause in einer Personalausstellung mit vorwiegend farbigen Arbeiten vor.

Am Freitag den 31. Mai ist die Galerie anlässlich der Rostocker Kunstnacht von 14.00 bis 22.00 Uhr geöffnet.

Heiko Krause

im | zwischen

Ausstellungseröffnung Samstag, 27. April 2013 um 17.00 Uhr

Ausstellung 28. April bis 01. Juni 2013

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag 14.00 bis 19.00 Uhr + nach Vereinbarung

Weitere Informationen unter www.wolkenbank-galerie.de